Ziele im Legasthenie Training
Eines der wichtigsten Ziele ist das Verstehen der eigenen Persönlichkeit. Legasthenie ist nicht als Störung oder Krankheit anzusehen, sondern als genetische Veranlagung. Folgende Punkte sollen im Training verinnerlicht werden:
- Legasthene Menschen sind normal intelligent.
- Die zu erbringenden Leistungen sind tagesabhängig gut oder schlecht. Betroffene schreiben an einem Tag fast fehlerfreie Texte, am nächsten Tag jedoch passieren ihnen viele Fehler.
- Oft sind sie in anderen Bereichen als Lesen oder Schreiben sehr begabt.
- Es ist ein gängiges Missverständnis, dass Probleme beim Lesen und Schreiben aufgrund einer Verhaltensauffälligkeit des Kindes entstehen. Genau das Gegenteil ist der Fall! Dauernde Misserfolge können zu psychischer Überforderung und in weiterer Folge zu Auffälligkeiten führen.
- Legasthenie und Lese-Rechtschreib-Schwächen sind individuell und bei jedem Menschen anders ausgeprägt.
- Betroffene können es schaffen, solide Leistungen im Bereich Lesen und Schreiben zu erbringen, müssen sich jedoch darüber bewusstwerden, dass sie dafür andere Strategien benötigen.
Was soll sich nach dem Training verbessern?
- Betroffene lernen, ihre Aufmerksamkeit zu fokussieren.
- Sie lernen, ihre Sinneswahrnehmungen gezielt auf Buchstaben zu richten.
- Sie lernen, intensiv hinzuhören und hinzusehen.
- Durch das kontinuierliche Training wird sich eine wesentliche Verbesserung der Sinneswahrnehmungsleistungen bemerkbar machen.
- Dem Großteil der Betroffenen kann mit einer rein pädagogisch-didaktischen Förderung geholfen werden.
- Legasthene Menschen müssen Wortbild, Wortklang und Wortbedeutung intensiv erarbeiten. Die regelmäßige Konfrontation wird langfristig zum Erfolg führen, weil dadurch falsch erlernte Wörter, richtig im Gehirn „abgespeichert“ werden.
Ziele im AD(H)S Training
Basistraining | die Ziele
- Dem Kind soll Wissen über Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeitsdefizite nähergebracht werden.
- Die Basisfähigkeiten „genau hinschauen“, „genau beschreiben“, „genau hinhören und nacherzählen“ und „Wahrgenommenes wiedergeben“ werden intensiv eingeübt.
- Das Kind soll seine eigenen Grenzen kennenlernen und selbst verinnerlichen, wann es sich überfordert fühlt. Es soll lernen, seine Reaktionen selbst einzuschätzen und zu steuern.
- Das Aufmerksamkeitsverhalten soll langfristig selbst gesteuert werden, indem Selbstanweisungen trainiert werden.
- Das Erkennen der eigenen Grenzen soll dann immer mehr in den Alltag integriert werden, sodass das Kind lernt, in schwierigen Situationen auf dieses erlernte Repertoire zurückgreifen zu können.
Strategietraining | die Ziele
- Das Kind soll lernen, sein Verhalten vorausschauend zu planen und seine Handlungen zu überprüfen.
- Es soll lernen, sein Verhalten durch Selbstanweisungen zu steuern.
- Die zu erlernenden Strategien sollen dem Kind beibringen, besser mit Ablenkungen, Fehlern und Frustrationen umzugehen.
Es geht darum, dass betroffene Kinder ihren optimalen Platz finden. Das bedeutet, dass sie sich ihrer Stärken und Fähigkeiten bewusstwerden und mit der Zeit lernen, sie bestmöglich für sich einzusetzen.