Der Begriff Legasthenie

Immer dann, wenn ein Kind mit Buchstaben oder Zahlen (=Symbole) beschäftigt ist, tritt eine zeitweise Unaufmerksamkeit auf, die zu Wahrnehmungsfehlern führt. Aus genetischen Gründen sind die Sinneswahrnehmungen nicht ausreichend für das Erlernen des Schreibens, Lesens und Rechnens geschärft. Durch diese „unscharfen“ Sinneswahrnehmungen und die daraus folgende Unaufmerksamkeit entstehen optische, akustische oder räumliche Wahrnehmungsfehler.

Im Training bedeutet das, dass man – neben dem Arbeiten am Symptom (= Rechtschreibfehler, Grammatikfehler, sonstige Fehler) – ein zusätzliches Training an den Sinneswahrnehmungen vornimmt.

Legasthenie ist keine Krankheit und keine Behinderung. Ein legasthener Mensch braucht eine andere Art der Förderung, eine andere Art des Lernens. Es mag vielleicht sein, dass ein legasthener Schüler | eine legasthene Schülerin keine Koryphäe im Symbolbereich wird. Es ist jedoch auf jeden Fall möglich, durch konsequentes und regelmäßiges Training recht stabile und solide Leistungen in diesem Bereich zu erbringen.

 

Aus „Der legasthene Mensch – Hat Ihr begabtes Kind Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben oder Rechnen? Was Lehrer und Eltern über Legasthenie und Dyskalkulie wissen sollten“, von Astrid Kopp-Duller

Der Begriff AD(H)S

Aufmerksamkeitsproblematiken sind im Wesentlichen durch Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität gekennzeichnet.

Unaufmerksamkeit

Die Kinder haben oft Probleme dabei, auf Einzelheiten zu schauen und sie wahrzunehmen und bleiben so nur kurz bei der Sache. Rasch verlieren sie das Interesse an Dingen oder Aufgaben, die an sie herangetragen werden, orientieren sich schnell an Anderem und bringen diese Aufgaben oft auch nicht zu Ende. Sie wirken sprunghaft, leicht ablenkbar und unorganisiert. Sie verlieren häufig ihr Ziel aus den Augen.

Hyperaktivität

Man versteht darunter eine motorische Unruhe des Kindes. Betroffene Kinder können nicht ruhig sitzen, sich selten ruhig beschäftigen. Sie erscheinen als umtriebig, ungesteuert. Oft haben sie einen übermäßigen Rededrang oder eskalierende Unruhe.

Impulsivität

Man meint hier vorschnelles und unbedachtes Verhalten. Es ist auffallend, dass Kinder immer wieder Antworten geben, bevor die Frage erst vollständig gestellt ist. Sie reagieren nicht selten voreilig, weswegen ihnen in weiterer Folge Fehler und Misserfolge passieren. In Gruppenarbeiten fällt es ihnen oft schwer, sich zu integrieren. In Klassengemeinschaften fühlen sich andere Kinder durch das impulsive Verhalten gestört. Durch immer wieder kehrende Regelverstöße kommt es auch immer wieder zu Problemen im Schulalltag.

Aus „Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern“, Lauth und Schlotke